Ziegenfest Bergheim
Gegen 10 Uhr trafen wir Freitag Abend in Bergheim ein, um die Party in Schwung zu bringen. Dies war jedoch nicht sehr leicht, da kaum Leute da waren und auch bei uns einige entscheidende Stimmungsmacher fehlten. Im Verlauf des Abends füllte sich die Halle allmählich, richtig viel los war jedoch nicht.
Wir nahmen uns einen Stehtisch (der reichte für heute Abend) und tranken einen Meter nach dem anderen. Gegen 11 Uhr forderte der DJ alle auf, sich auf die Tanzfläche zu begeben, was sich für uns zu Beginn als Problem darstellte, weil jemand auf die grandiose Idee gekommen war, die Tische am Boden fest zu schrauben. Mit einem leichten Tritt Stevens regelte sich aber das Problem und wir gingen samt Tisch auf die Tanzfläche.
Gegen 1 Uhr waren Chräst und Schmitz schon gut dabei und fühlten sich gezwungen, den Aufenthaltsraum der Band, die übrigens sehr gut war, zu besichtigen. Menschen gab es dort aber keine, dafür aber 3 Kisten Bier. Überglücklich über diesen wunderschönen Fund öffneten sich beide erst mal ein Bier. Danach beschloss man aber eine ganze Kiste mitzunehmen (man gönnt sich ja sonst nichts). Beim Verlassen des Raumes wurden beide von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes entdeckt und zur Rede gestellt. Der Versicherung von Schmitz, man räume auf, wurde keine Bedeutung geschenkt und beiden wurde geraten, sich zu benehmen. Für die Kiste Bier interessierte sich die Security allerdings nicht, beide konnten ungehindert weitertrinken.
Als die Kiste leer war, hatten beide schon Level 5 überschritten und näherten sich großen Schrittes Level 7. Um Sachen zu verhindern, die sich der Verantwortung entzogen, beschlossen sie sich ein Taxi zu bestellen und nach Hause zu fahren, es war ja eh nichts los. Um das Taxi voll oder zumindest teilweise auszulasten, brauchten sie aber noch mindestens eine weitere Person. Die anderen Netzer waren entweder schon heim, hatten noch keine Lust zu gehen oder waren gar nicht erst erschienen. Es fand sich dann noch jemand aus Böhne, Eva, die sehr glücklich darüber war, dass man sie mitnimmt, dabei diente sie lediglich als Geldgeber. Sie war ziemlich heiser, was sie aber nicht daran hinderte, die gesamte Fahrt zu labern.
Bei der Durchfahrt in Böhne entdeckte man dann noch Henner und Tobi, die sich entschlossen hatten, zu Fuß zu laufen. Sie wollten allerdings auch nicht mitfahren und lieber in Böhne übernachten. Dies ist auch wieder eine Geschichte für sich denn diese Beiden, man glaubt es kaum, noch relativ nüchtern waren nun geschwitzt, da sie den Weg von Bergheim nach Böhne zu Fuß in 20 min (5km) zurückgelegt hatten. Also entschlossen sie sich bei Mareike zu duschen. Darüber war diese auch sichtlich entzückt, denn die Tür vom Bad klemmte und war damit unabschließbar. Es ist somit nicht ausgeschlossen, dass Mareike und ihre zahlreichen Freundinnen einen Blick riskierten. Nach dieser Wohltat beschlossen dann alle zu schlafen, Tobi schnarchend auf der Coach und Henner im gut 30 cm zu kleinem Bett von Mareike.
Peppels, Schweitzer und Muschi fuhren um halb 4 nach McDonalds, um noch was zu essen. Neben Peppels saß noch eine Frau, mit der er sich unterhielt, bevor er eingeschlafen ist. Als er wieder aufwachte, hatte sich diese allerdings in Bomber verwandelt. Peppels war nun so schockiert über diese Tatsache, dass er nicht mehr in der Lage war, wach zu bleiben.
Im Gegensatz zum Freitag Abend, der sich als Flop herausstellte, ging Samstag richtig die Post ab. Wir kamen bereits um halb 10 mit dem Vorsatz an, das Zelt abzureißen und wieder aufzubauen (denn wer früh kommt, hat auch das Recht spät zu gehen). Die Bude war schon gut gefüllt und wir mussten uns noch einen Tisch reservieren. Wir entschlossen uns dann besser für 2, denn wir waren nicht gerade wenige.
Wir holten uns erst einmal ein 50 Liter Fass zum warm werden.
Der Stiffmaster verbot allen Netzern, explizit den Kirmesburschen, den Tisch vor 1 Uhr zu verlassen, wer die sanitären Anlagen aufsuchen müsse, könne dies in der Halle erledigen.
Böhne nahm sich an diesem Abend vor, 30 Liter Bier zu trinken. Dies schafften sie allerdings nicht einmal annähernd (was wohl nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass es dort nur Frauen gibt). Wir waren dann so freundlich, uns ihrer zu erbarmen, und das Fass, aus dem maximal 10 Liter getrunken wurden, zu leeren. Zusammen mit dem 50 Liter Fass und dem 30er, das wir uns später noch bestellten, kamen wir so an dem Abend auf 100 Liter!! Die 30 Liter Freibier vom Vortrinken in Netze seien hier außer Acht gelassen, weil 100 eine schöne gerade Zahl ist.
Bomber war später am Abend mal wieder nicht in der Lage, sich zu benehmen, und spritzte die Leute mit Bier und Ketchup voll.
Gegen 3 Uhr ließ dann die Musik der Band allmählich ab und wir mussten nun für Stimmung sorgen. Da wir hierzu alle auf den Tischen standen und darauf herum hüpften, befanden wir uns plötzlich eine Etage tiefer. Der Tank, scheinbar kein deutsches Fabrikat, war dem Druck nicht mehr gewachsen und ging zu Bruch. Da sich unser Bierfass auf einem anderen Tisch befand, war dieser Verlust zu verkraften.
Den 2. Tisch zersägte Nickel, der sich trotz seines Gewichtes ganz an den Rand des Tisches stellte. Als dann die anderen abstiegen, beförderte ihn das samt Tisch zu Boden. Das Gestell war ein wenig verbogen und der Tisch nicht mehr zu gebrauchen. Nun waren wir gezwungen, uns auf Bänke zu stellen oder uns neue Tische zu holen. Wir taten beides.
Tische gingen dann nur noch einer zu Bruch, zusätzlich aber noch 3 Bänke.
Um 4 Uhr war das Zelt schon ziemlich leer, deshalb beschlossen Hecki, Nickel und Schmitz nach Hause zu fahren. Da sie weder Zeit noch Lust hatten, auf ein Taxi zu warten, geschweige denn noch Geld hatten, mussten sie sich einen Fahrer suchen. Es fand sich dann eine Fahrerin, die sich geschmeichelt fühlte, sie fahren zu dürfen. Als sie das Zelt verließen, wollten jedoch noch Kulli und die Mädels mit, sodass sie liebend gerne zwei Mal fahren musste.
Unterwegs verkündete Schmitz, dass man morgen früh in Böhne bei Mareike zum Frühstück eingeladen sei, man könne jedoch auch jetzt schon kommen, weil sie sturmfrei hatte. Dies nahm Hecki natürlich beim Wort und gab ihr telefonisch Bescheid, man stünde vor ihrer Tür. So kam es, dass Hecki und Schmitz in Böhne übernachteten, obwohl sie auch problemlos mit nach Netze fahren könnten. Wären die Nickel und Jessi auch mit gekommen, hätte deren Fahrerin nicht extra noch nach Netze fahren müssen. Aber sie war nicht die Erste, die unbedingt mit uns fahren wollte...
Der letzte hartnäckige Kern Netzer, der diesen Abend nicht klein zu kriegen war, blieb bis halb 6, denn man wollte nicht weiter stören, da sonst niemand mehr da war.
Am nächsten Morgen wurde den beiden in Böhne verbliebenen ein ausgiebiges Frühstück serviert, welches aus 2 Monate alten Flips bestand, etwas zu trinken bekamen sie nicht. Da anständige Leute erst im Hellen nach Hause kommen und dann nicht vor Mittag aufstehen, fanden sie niemanden, der sie abholt. Mareike war jedoch so verzweifelt, weil sie noch aufräumen musste, dass sie Peppels fragte, ob er sie abholt. Dieser war jedoch noch zu betrunken, um die Situation auch nur annähernd zu begreifen. Als Mareike ihm dann aber anbot, sie würde mal mit ihm rummachen und er dürfe ihr dabei auch mal auf den Arsch hauen, stand er in 5 Minuten vor ihrer Tür. Nun lagen 3 von der Sorte in ihrem Zimmer und wollten nicht gehen.
Da ihr Versprechen an Peppels nicht Mareikes einziges Problem war (ihre Schwester hatte mitbekommen, dass Netzer bei ihr übernachtet hatten und wollte es ihren Eltern erzählen, wenn sie nicht ihr Auto wäscht), waren die drei dann doch so freundlich zu fahren. Ob sie dieses aus Verständnis oder reiner Nächstenliebe taten oder eher, weil man gleich wieder nach Bergheim wollte, ist noch ungeklärt.
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